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Green Cup Coffee Single Origin Kaffee “Casa Ruiz” im Test

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Kaffee aus Panama ist eine Rarität. Schon weil das Land Panama einfach flächenmäßig sehr klein ist, ergibt sich quasi aus der Natur der Sache, dass die Ernte eben nicht so viele Tonnen Kaffee bringt, wie z.B. in Äthiopien. Von Green Cup Coffee habe ich einen Kaffee im Test, der eben aus diesem kleinen Fleckchen Erde stammt, der für seinen Kaffee nicht sehr bekannt ist. Es handelt sich dabei um einen 100%igen Arabica Kaffee mit dem Namen “Casa Ruiz”. Dies verrät auch gleich seine Herkunft: Der Kaffee stammt von einer Kaffee-Farm in Panama mit 221 Hektar Größe (sehr große Kaffee-Plantagen sind gern auch 10x so groß). Was dieser Single Origin Kaffee (also Kaffee einer Region) kann, der mit 8,26 € pro 250 (also 33,04 € pro kg) auch nicht zu den günstigen gehört, lest ihr hier im Test.

Erster Eindruck: Nach wie vor kritisierenswert finde ich die Verpackungsgröße bei Green Cup Coffee. Wer mit Transparenz wirbt, sollte Transparenz in allen Bereichen schaffen. Hier wird der Kaffee mit einer Verpacknugsgröße von 227g verkauft bzw. 454g. Dies führt meines Erachtens dazu, dass die Preise einfach mit den gängigen nicht ohne Weiteres vergleichbar sind. Daher sind die oben genannten Preise auch etwas “krumm”, die geteste Verpackung fasst 227g und kostet 7,50 €. Dies ist aber nur Mäkeln auf sehr hohem Niveau, denn ansonsten bin ich von der Informationspolitik von Green Cup Coffee überzeugt: Auf der Homepage finden sich ausführliche Informationen zur Region, zur familiengeführten “Casa Ruiz” selbst und zum Geschmack des Kaffees. Auch die Verpackung zeichnet das Röstdatum deutlich sichtbar aus, dass die Frische des Kaffees zeigt. Auch ehrliche Zubereitungstipps sind zu finden. So soll z.B. der gemahlene Espresso Casa Ruiz zwar für die Herdkanne geeignet sein, aber für den Siebträger evtl. zu grob. Für diese Informationspolitik Daumen hoch! Zum Kaffee selbst ist Folgendes zu lesen bei Green Cup Coffee:

“Ich arbeite im Kaffeeanbau in erster Linie aus Liebe zum Kaffee” sagt Plinio Ruiz bei unserem Besuch auf seiner Finca Casa Ruiz in Panama. Zwei Tage verbrachten wir auf der Finca und schmeckten sofort die Liebe der Familie Ruiz zu ihrem Kaffee: Typisch für panamesische Bohnen duftet unser neuer Espresso herrlich blumig, im Geschmack ist er vollmundig schokoladig. In Kombination mit Milch bringt die Schokonote eine feine eigene Süße mit.

Fair und direkt gehandelt ist unser neuer Espresso und fast ein Jahr dauerte der lange Weg der Bohnen vom Strauch bis in unseren Röster. Wir finden, das Warten hat sich definitiv gelohnt! Aber probiere am besten selbst!

Duft: Beim Öffnen der aromaversiegelten Dose strömt mir gleich ein frischer, aber zu gleich rauchig-herber Duft entgegen, der auch eine gewisse vanilleartige Süße erahnen lässt. Das macht Lust auf mehr, sodass ich mir direkt einen Cappuccino und einen Café Creme zubereite.

Geschmack: Was mir sofort beim Café Creme auffällt, ist die sehr feine und beständige Crema, die ich schon beim ersten Versuch aus dem Vollautomaten herausbekomme (siehe Foto). Obwohl es sich um einen 100% Arabica Kaffee handelt, verfliegt die Crema auch nicht. Beim Trinken dann zeigt dieser Espresso-Kaffee seine Stärken: Ohne Milch prescht mir der Casa Ruiz etwas zu forsch vor, überfordert meine Geschmacksnerven schon fast mit herben Aromen, spürbarer Süße und deutlicher Säure.

Gebe ich ein bisschen Milch hinzu und alle Aromen treten ein wenig gedämpfter zu Tage, was dem Green Cup Coffee Casa Ruiz den “letzten Schliff” verpasst: Beim ersten probieren entfaltet sich zunächst eine deutliche Süße, gepaart mit einer dominanten, aber nicht unangenehmen Säure, die schon bald von eher schokoladigem Geschmack untermalt wird. Beim Abgang dann entdecke ich das wieder, was ich schon beim Duft angemerkt habe: Der Kaffee entfaltet dezent herben Geschmack, wie bei milder Zartbitter -Schokolade. Die Konsistenz des Kaffees würde ich als ölig und dickflüssig beschreiben – als Café Creme auf jeden Fall ein geschmackliches Feuerwerk,was nicht jedem gefallen wird. Meinen Geschmack trifft dieser Kaffee aber auf jeden Fall. Beim Experimentieren mit den Einstellungen am Vollautomaten stelle ich auch fest: Wenn man die Einstellungen nicht auf den Punkt trifft, wird es schnell zu viel des Guten. Es handelt sich demnach um einen – nett ausgedrückt – etwas divenhaften Kaffee. Man sollte also die Einstellung seines Vollautomaten beherrschen, sonst wird das Ergebnis nicht so grandios, wie im Test beschrieben.

Für Cappuccino und Kaffee-Spezialitäten mit viel Milch eignet sich der Casa Ruiz auch, ihm fehlt aber die Dominanz. Wenn man vorher den Café Creme probiert hat und das geschmackliche Potenzial kennt, muss man eigentlich sagen: Wer diesen Kaffee als Cappuccino trinkt, verpasst sehr viel. Geeigneter ist der Green Cup Coffee Casa Ruiz eher für Kaffeetrinker, die komplexen Kaffeegeschmack lieben und Café Creme oder Espresso genießen möchten. Versetzt man diesen Kaffee mit Milch, bekommt man zwar immer noch einen weit überdurchschnittlichen Cappuccino in die Tasse, verpasst aber trotzdem sehr viel vom Potenzial dieses Kaffees.

Fazit: Der wohl stärkste Kaffee seit Langem: Der Green Cup Coffee “Casa Ruiz” für 7,50 pro 227g Verpackung (~ 33,04 € pro kg) ist ein komplexer Kaffee, der einige “Kaffee-Einsteiger” mit Sicherheit geschmacklich überfordern dürfte. Viel zu meckern habe ich an diesem Kaffee bis auf die etwas umständliche Verpackungsgröße nicht. Das etwas “divenhafte” ist der Preis eines Single Origin Kaffee mit Charakter. Der Green Cup Coffee Casa Ruiz erhält von mir im Test 9 von 10 Punkten und reiht sich damit in beste Gesellschaft ein.


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